Uni-Wechsel // der erste Tag

Es ist Sonntagabend, 20:15Uhr. Morgen ist mein allererster Tag an meiner neuen Uni. Die Einschreibung ist noch nicht ganz über die Bühne, aber die Dozenten haben bereits E-Mails von mir bekommen, damit sie wissen, dass ich an ihren Kursen teilnehmen möchte. Obwohl ich natürlich schon seit einiger Zeit weiß, dass morgen die Uni losgeht, traf mich diese Erkenntnis heute mit voller Wucht. Ich bin sogar (nochmal) regelrecht nervös. Also packe ich schon heute Abend meine Tasche, überlege, wie ich morgen zur Uni komme, und plane alles so weit wie möglich im Voraus, um meine Nervosität in den Griff zu kriegen. Morgen habe ich zum Glück nur ein Seminar. Erst Dienstag geht es so richtig los.

Ich mag es, geplant in solche Tage zu gehen, das hilft mir, mich auf das Wesentliche (in diesem Fall eine Literaturwissenschaft-Vorlesung) zu konzentrieren und mich nicht völlig bekloppt zu machen. Ich freue mich auf das neue Semester und habe gleichzeitig Schiss, dass alles mit Arbeit und Privatleben zu viel wird. Aber ich versuche, optimistisch zu bleiben.

Montagmorgen. Ich bin müde, sehr müde. Kein Wunder, bin ich doch erst um 2Uhr morgens eingeschlafen und soll um 7Uhr wieder aufstehen. Prompt verfalle ich in mein altes Verhaltensmuster: Ich überlege, ob ich mich direkt am ersten Tag krankmelden kann. Stelle um viertel vor acht fest, dass das keine Option ist und stehe auf.

Ich brauche etwas über eine Stunde zur Uni, das heißt, ich muss um 8:38Uhr die Bahn nehmen, um genug Zeit zu haben, den Hörsaal zu finden. Dann wäre ich nämlich um 9:48Uhr an der Uni. Haha. Wie war das noch?

Leben ist, was passiert, während man andere Pläne dafür macht.

Zunächst hat meine S-Bahn fünf Minuten Verspätung. Kein Problem, meine Anschluss-U-Bahn bekomme ich so trotzdem locker. Wäre auch so gewesen, wenn die Bahn nicht noch mehr Verspätung gehabt hätte, als wir in Wehrhahn angekommen sind. Egal, nehme ich die U-Bahn, die jetzt sofort kommen müsste. Dachte ich. Diese sollte aber erst in sieben Minuten kommen. Tat sie auch. Und schmiss uns etwa zehn Minuten später an einer anderen Haltestelle alle wieder raus. Die Bahn hatte nämlich bereits 30 Minuten Verspätung und sollte wenden.

Schlussendlich kam ich dann mit knapp 15 Minuten Verspätung an der Uni an. Und hatte so immer noch ne Viertelstunde, um meinen Hörsaal zu finden. Dank meines großen Zeitpuffers. Das war dann sehr einfach, da an der HHU wirklich alles gut ausgeschildert ist (ganz im Gegensatz zur Uni Essen). Meine Dozentin sah das leider anders und kam erstmal knapp zehn Minuten zu spät.

Dafür stieg sie dann direkt ein, mit einem Gedicht von Grass. Und lasst euch sagen: Ich weiß wieder, warum ich Linguistin bin. Ich finde Literaturwissenschaft in den allermeisten Fällen einfach gähnend langweilig! Gott sei Dank muss ich in der Vorlesung lediglich das ein oder andere Protokoll schreiben.

Nach eineinhalb Stunden ist alles vorbei, ich trabe mit den anderen Studierenden zurück zur U-Bahn. Müde. Geschafft. Und mit dem Wissen, dass ich jetzt noch zur Arbeit fahren muss. Wieder mit Verspätung. Erst U-Bahn, dann mit Müh und Not noch die S-Bahn bekommen, dann Verspätung bei der nächsten U-Bahn. So komme ich zu spät zur Arbeit, das allererste Mal in diesem Unternehmen. Aber was soll ich sagen? Uni geht eben vor.

Alles in allem war der erste Tag an der neuen Uni nicht so schlimm, wie ich erwartet hätte. Im Großen und Ganzen ist alles ganz ähnlich wie früher. Nur die Gebäude und Gesichter sind neu. Das bisher Schlimmste am Uni-Wechsel ist übrigens etwas sehr Profanes: Ich fahre jeden Tag am Flughafen Düsseldorf vorbei und kriege beim Anblick des Rollfeldes, der Flugzeuge und Terminals praktisch täglich akutes Fernweh.
Aber wenn das das Schlimmste bleibt, kann ich mich eigentlich nicht beschweren.

In diesem Sinne,
Prost,

die Ruhrpottperle!

2 Kommentare zu „Uni-Wechsel // der erste Tag“

  1. Solche Tage machen mich auch immer ein wenig nervös und versuche mich dann so gut wie es nur geht vorzuarbeiten. Ich bin dann auch immer super früh dran, aber wenn man sich trotzdem verspätet (selbst wenn man dann gar nicht zu spät ankommt) werde ich erst recht nervös… 😉

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