Die Faszination von Packlisten

Ich liebe es, zu Reisen. Und ich liebe es, Listen zu schreiben. Die logische Folge: Ich liebe Packlisten. Ich organisiere gern alles möglichst im Voraus, weiß, was ich mitnehmen will und ziehe eine gewisse Befriedigung aus dem Abhaken von Listen. Warum üben Listen im Allgemeinen, und Packlisten im Besonderen, eine derartige Faszination auf mich aus?
Wahrscheinlich liegt es daran, ds ich so gerne Dinge organisiere. Ich schreibe unfassbar gern To-Do-Listen, Essenspläne, Einkaufslisten und eben auch Packlisten. Die ersten Packlisten erstelle ich immer schon einige Monate vor der Reise. In den folgenden Wochen wird die Liste immer weiter erweitert und verfeinert. Und etwa drei bis vier Wochen vor der Reise überlege ich, was genau ich mitnehme.
Das heißt, ich plane nicht nur „sieben T-Shirts“, sondern überlege mir ziemlich genau, welche sieben T-Shirts ich mitnehme. Das hat zwei Gründe: Zum Einen plane ich direkt, welche Klamotten ich miteinander und mit welchem Schmuck ich kombinieren kann. Ich plane zwar nicht direkt in Outfits, aber ich überlege mir schon, dass möglichst viele Dinge zusammen passen. Zum Anderen bin ich, glaube ich, einfach ein bisschen verrückt und es macht mir irgendwie Spaß, mir diese Dinge im Vorhinein zu überlegen.

Früher war ich immer ein Zettel-und-Stift-Mädchen. Ich habe Blöcke mit Packlisten vollgeschrieben, kleine Kästchen aufgemalt und hinterher abgehakt. Doch jetzt, kurz vor meinen Flitterwochen, habe ich mir gedacht, dass es doch so viele tolle Seiten im großen Internetz gibt, da muss es doch auch einen Generator für Packlisten geben!
Meine erst Google-Suche war nicht sehr erfolgreich, ich habe zwar Vorlagen gefunden, die aber alle schon vorgefertigt waren und mir persönlich nicht genug Gestaltungsmöglichkeiten, nicht genug Möglichkeit zur Personalisierung gelassen haben. Bei einer weiteren Google-Suche habe ich das Programm „Packtor“ gefunden. Es handelt sich dabei um einen Online-Packlisten-Generator, den es auch als App bei iTunes und im Google Play Store gibt. (Disclaimer: Nein, ich bin nicht dafür bezahlt worden, diesen Beitrag zu schreiben. Ich habe mich einfach auf der Seite angemeldet und die App heruntergeladen und mag das Programm.) Das Ganze ist kostenlos, man kann sich entweder mit seiner E-Mail-Adresse und einem Passwort oder mit seinem Facebook-Account anmelden. Auch die App ist kostenlos – sowohl für iPhone als auch im Google Play Store. Nach der Anmeldung bekommt man eine Bestätigungs-E-Mail, also zumindest bei der Anmeldung mit E-Mail und Passwort. Nach der Bestätigung kann man sofort loslegen und eigene Packlisten erstellen. Kleiner Wermutstropfen: Nicht alle Funktionen der Seite sind kostenlos. Soweit ich weiß, kann man drei Listen gleichzeitig kostenlos erstellen. Weitere fünf Listen kosten 0,99€. Allerdings kann man Listen auch löschen und dann neue erstellen. Für mich reicht das, da ich fertig gepackte Listen nicht mehr brauche. Wenn man eine Liste erstellt, kann man wählen, ob man als Frau, als Mann, als Paar oder als Familie verreist. Auch das Wetter kann man vorab auswählen. Man kann angeben, ob man im Hotel oder Hostel übernachtet oder, wiederum gegen 0,99€ Aufpreis, ob man campt oder eine Ferienwohnung nutzt. Die Länge der Reise kann ebenfalls angegeben werden. Zu guter Letzt kann man noch sagen, ob man einen Urlaub macht, eine Individualreise plant, oder (gegen Aufpreis) eine Städtereise, eine Businessreise oder eine Trekkingtour macht. Zu guter letzt kann man angeben, ob man extra leicht packen möchte.
Im nächsten Schritt spuckt das Programm eine editierbare Packliste aus. Es gibt verschiedene Kategorien mit vorgegebenen Dingen und deren Anzahl. Eine kleine Hand hinter dem Artikel gibt an, ob er ins Handgepäck soll. Und jetzt geht der spaßige Teil los: Man kann ALLES bearbeiten. Die Namen der Kategorien ändern? Kein Problem! Etwas gehört ins Handgepäck, ist aber nicht als solches markiert? Leicht zu ändern. Es sind 14 T-Shirts angegeben, du brauchst aber nur 10? Alles zu machen. Auch kann man an diesem Punkt Kategorien hinzufügen, Artikel hinzufügen oder löschen und alles nach eigenem Gutdünken ändern.
Ein Beispiel: In der Kategorie „Kulturbeutel“ findet sich der Punkt „Make-up 1x“. Mir reicht das aber nicht. Also habe ich den Punkt gelöscht und eine neue Kategorie „Make-up“ hinzugefügt. Darunter findet sich bei mir jedes Beauty-Produkt, dass ich mitnehmen will. Bisher habe ich noch nicht jedes einzelne T-Shirt aufgezählt, aber das ist das Schöne an dem Programm: Man kann alles jederzeit ändern.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, Packlisten online zu teilen, sodass andere User sie sehen und verwenden können.

Die Webiste und die App sind noch nicht zu 100% ausgereift. Wenn man z. B. persönliche Daten ändern will, findet man auf der Seite noch lustige Codes á la „{{ ‚PROFIL_HEADING‘ | translate}}“ und die Steuerung der App ist noch nicht perfekt. Aber das wird sich sicher bald ändern.

Grundsätzlich kann ich den Generator aber auf jeden Fall empfehlen, da er eine gute Alternative zu der klassischen Version mit Papier und Kuli bietet. Außerdem hat man die Packliste so immer dabei und kann jederzeit etwas ergänzen. Ob diese Variante sich bei mir bewährt, wird die Zeit zeigen.
Derzeit habe ich zwei Packlisten, die auch öffentlich sind: Einmal Malta 2016 und einmal Hamburg 07/2016 – denn ja, ich fahre im Juli ein weiteres Mal in die Stadt an der Elbe. Man könnte meinen, ich kann gar nicht genug von meiner Perle kriegen (und man hätte Recht damit).

Übrigens: Auf Packtor bin ich zu finden unter „RuhrpottPerle“! 😉

In diesem Sinne,
Prost,

die Ruhrpottperle!