Mission BK II

Hier geht’s zum ersten Teil der Reihe!

25.7.2015 – 14:30Uhr
Wir stehen wieder in Bochum am Hauptbahnhof. Von meiner Brautjungfer müssen wir uns an dieser Stelle leider verabschieden, sie hat noch einen Termin. Der Rest von uns nimmt um 14:55Uhr den Regional-Express nach Köln, um dort den zweiten Laden aufzusuchen. Nein, es ist nicht das im ersten BK-Beitrag erwähnte Geschäft, dass auf meinen Stil quasi spezialisiert ist, sondern ein anderes, das sich damit brüstet, die größte Auswahl an Brautkleidern in großen Größen in ganz NRW zu haben!
Wir fahren also im überfüllten RE nach Köln und von dort mit der Tram zum Neumarkt. Jetzt gilt es, das Geschäft zu finden. Google Maps hilft uns dabei. Natürlich sind wir bereits eine halbe Stunde zu früh, um 17Uhr, angekommen. Ein bisschen am Schaufenster gucken, dann rein. „Mehr, als das wir in einer halben Stunde wiederkommen müssen, kann uns nicht passieren!“
Die nette Dame ist allerdings sehr froh, dass wir schon da sind, und wir dürfen direkt mit ihr nach oben gehen, zu einem Spot. Meine drei Begleiterinnen setzen sich und ich darf muss stehen bleiben. Dann geht die Fragestunde auch schon los:
„Erzählen Sie mir etwas über ihren Partner und die Hochzeit.“
„Äh, ja also… er heißt Lieblingsmann…“
„Wie soll die Hochzeit denn sein?“
„Wir heiraten kirchlich am zweiten April nächstes Jahr. Die Feier ist, ich weiß nicht, ob Ihnen das was sagt, im Hotel Parkhaus Hügel in Essen. Also schon etwas schicker. Aber wir sind nur etwa 60 Personen, also ein kleiner Rahmen…“
„Alles klar. Und wie haben Sie sich Ihr Kleid vorgestellt?“

Die Frage schon wieder. Doch die Dame erklärt mir, warum sie nichts in meiner Größe und meinem Stil vorrätig haben. Sie scheint wirklich kompetent zu sein. Das ist für ein Geschäft wirtschaftlich einfach nicht tragbar. Das müsste man sich schon schneidern lassen.
Ich beichte, dass ich bereits in einem anderen Geschäft ein tolles Kleid anhatte, A-Linie. Warum ich es nicht gekauft habe? Ich weiß es nicht. Sie grinst und nimmt mich mit, um Kleider auszusuchen. Unterwegs fragt sie mich, was ich beruflich mache.
Wir suchen einige wunderschöne Kleider aus. Wieder nach oben, in die Umkleide, ausziehen, bis auf die Unterwäsche. Dieses Mal lasse ich auch die Socken aus.

Rein in das erste Kleid. Ganz schön. Zweites Kleid, sieht gar nicht gut aus, sie zieht es mir aus, bevor meine Begleiterinnen es auch nur gesehen haben. Drittes Kleid – WOW. A-Linie, trägerlos. Ich liebe es. Selbst meine Mutti fängt nun an zu weinen. Bodenlanger Schleier? Nein, zu lang, lieber etwas kürzeres, was aber die Schultern bedeckt. (Immerhin heiraten wir kirchlich!) Eine glitzernde Tiara. Und Schuhe. Nach einigem hin und her (ich bin bei Pumps etwas schwierig…) einigen wir uns auf relativ flache Pumps. Reifrock und voilà!
Ich bin wunderschön. Und dann fällt dieser eine kleine Satz, aus meinem Mund, der keine Fragen, keine Zweifel mehr zulässt:

Ich würde jetzt am liebsten sofort losgehen und ihn in diesem Kleid heiraten!

Damit ist alles klar. Das Kleid wird jetzt zusammen mit dem Schleier zu meiner Trauzeugin geliefert. Das hat zwei simple Gründe:

  1. Der Lieblingsmann sieht es so definitiv nicht vor der Hochzeit.
  2. Mein Trauzeugin muss sowieso mit zum Abstecken kommen, weil sie mir am großen Tag in das Kleid hineinhelfen muss.

Die anderen Accessoires liegen bereits bei meiner Trauzeugin bereit. Diesen Meilenstein haben wir also auch geschafft! Jetzt brauche ich nur noch Unterwäsche, oh je…

Zu guter Letzt habe ich jetzt noch ein paar kleine Tipps zum Brautkleidkauf:

  1. Hör auf dein Bauchgefühl. Du weißt am besten, ob etwas gut sitzt, du dich gut fühlst und die Klamotte auch bequem genug ist. Denn bequem sollte sie sein, du verbringst schließlich ’ne Menge Stunden darin!
  2. Lass dir nicht zu sehr reinquatschen. Konstruktive Kritik ist gut, wenn dich aber jemand in sein Traumkleid quetschen will und nicht in deins, ist damit niemandem ein Gefallen getan!
  3. Such dir ein kompetentes Geschäft. Eine gute fachliche Beratung ist das A und O, sonst kannst du auch gleich im Internet bestellen. Und nur, weil ein Laden schon ewig existiert, heißt das nicht, dass er auch kompetent ist. Achte besonders auf eine gute Website oder telefonier vorher mit den Leuten vor Ort.
  4. Hab Spaß! Mach aus dem Brautkleidkauf ein Event, geh mit deinen Begleiterinnen was essen, trinkt hinterher vielleicht noch einen Cocktail und feiert, dass ihr so super seid!

In diesem Sinne,
Prost,

die Ruhrpottperle!

P.S.: Falls jemand wissen möchte, wie die Geschäfte heißen, in denen ich war oder Fragen zu den Herstellern der Kleider oder Accessoires hat, der möge sich melden und eine E-Mail-Adresse hinterlassen! 🙂

Mission BK I

Das ist Geheimsprache und steht – nein, nicht für Mission Burger King! Sondern für Mission Brautkleid. Da ich aber echte Schwierigkeiten habe, das Wort Brautkleid fehlerfrei auszusprechen (bescheuert, ich weiß!) und meistens Braukreid oder Blaukleid dabei rauskommt (das T verschwindet immer, Gott weiß wohin), haben meine beiden Herzdamen (Trauzeugin und Brautjungfer/Wedding-Plannerin, und nein, sie ist eigentlich „nur“ Freundin) und ich uns überlegt, den Decknamen Mission BK zu verwenden.

Aber genug um den heißen Brei geredet, heute geht es also um die Suche nach meinem perfekten Brautkleid (komisch, schreiben kann ich’s…).
Ich habe kurz nach meiner Verlobung angefangen, bei Google und Pinterest nach Brautkleidern zu suchen, die mir gefallen. Wer Bilder sehen möchte, dem sei meine Pinnwand Wedding wärmstens ans Herz gelegt.
Dann, als ich aus London wieder zurück war, begann ich, Brautläden in der Umgebung herauszusuchen und mich zu informieren, wer etwas für mich im Angebot hat.
Einer. Ein Shop aus Köln, der nach Maß schneidet, hat Kleider, die meinem Stil entsprechen UND meiner Größe. Ich trage nämlich 48/50 (und verbitte mir Fat-Shaming in den Kommentaren! Wir sind alle wunderschön!).
Viele Shops haben Kleider in meiner Größe, jedoch nicht genau in dem Stil, den ich suche. Also habe ich zwei Termine für den 25.7. gemacht. In zwei sehr unterschiedlichen Geschäften, jedoch noch nicht in dem eben genannten in Köln. Der ist nämlich auch noch relativ teuer und eher meine „Notlösung“, falls ich woanders nicht fündig werden sollte.

25.7.2015 – 11:30Uhr
Ich treffe mich mit meinen Shopping-Begleiterinnen am Hauptbahnhof in Bochum. Mit zur Mission BK kommen: meine Mutti, meine Patentante und die beiden Herzdamen. Wir haben um 12Uhr einen Termin in einem kleinen Brautmodengeschäft in Bochum, den es schon länger gibt, als ich denken kann. Ein Traditionshaus also, und meine erste Anlaufstelle.
Schon am Bahnhof ist die Aufregung groß, bei mir und bei den anderen. Also Augen zu und durch! Das scheint die beste Strategie zu sein. Wir pilgern zum Geschäft und rein da. Zunächst müssen wir ein paar Minuten warten, es ist noch eine Braut da. Beim Anblick der Braut und der ganzen schönen Kleider kommen selbst mir die Tränen. Wohlgemerkt zum ersten Mal seit ich verlobt bin!
Dann geht’s los. Die sehr nette Verkäuferin führt mich zur „Große-Größen“-Sektion und fragt mich, was ich suche. Ich definiere meine Wünsche: kurz soll es sein, vielleicht wadenlang? Am liebsten mit Petticoat, das war schon immer mein Wunsch. Ein energisches Nein der Verkäuferin bringt meine Blase zum Platzen. Das würde bei meiner Körpergröße (1,60m) und meiner Statur einfach nicht aussehen. A-Linie passt besser zu mir! Sie zeigt mir einige Kleider in dem Stil, den sie für mich für passend hält. Ich finde sie, objektiv, alle wunderschön. Doch innerlich habe ich mich natürlich noch nicht so ganz von meinem Traum verabschiedet. Sie schnappt sich das erste Kleid, meine Begleiterinnen setzen sich und ich gehe mit der Verkäuferin in die Umkleide. Raus aus den Klamotten, bis auf BH, Socken und Slip und rein in den Reifrock. Dann in das erste Kleid. Leider eine Nummer zu klein, es fühlt sich aber sehr angenehm an. Raus auf den „Laufsteg“ und ab auf das Höckerchen, denn natürlich ist das Kleid viel zu lang! Wow, meine Brautjungfer braucht schon jetzt ein Taschentuch. Der Blick in den Spiegel zeigt: Das Kleid steht mir wunderbar, es scheint tatsächlich genau das Richtige für mich zu sein. Trotzdem wieder in die Umkleide und noch einige andere Kleider an. Wir stellen fest: Trägerlos steht mir gut, schließlich habe ich ein wunderschönes Dekolleté.
Beim dritten Kleid, mit Schnürung und irre langer Schleppe, hat meine Patentante, die mich leider zu gut kennt, die Idee: Warum sollte ich nicht mal ein kurzes Kleid anziehen, nur um zu sehen, ob das wirklich so scheiße aussieht? Also raus aus dem Kleid, Schnürung steht mir eh nicht, und rein in einen cremefarbenen Albtraum. Das sieht wirklich scheiße aus. Die Verkäufern hat mich so auch noch allen Ernstes vor den anderen auftreten lassen. Schnell wieder hier raus!
Zum Abschluss nochmal das erste Kleid. Mit Schleier und Bolero. Gefällt uns allen ziemlich gut. Ob wir es kaufen wollen? Es sei übrigens ein französisches Design, das knapp 1000€ kostet, ohne Accessoires. Ich bin unschlüssig. Ich finde dieses Kleid wunderschön, aber wir haben nachmittags noch einen weiteren Termin! Wieder hat meine Tante den rettenden Einfall: Wir nehmen den zweiten Termin wahr, aber wenn ich dort nichts finde, dürfen wir drei Tage später wiederkommen und das Kleid kaufen. Damit ist die Verkäuferin einverstanden – aber was bleibt ihr auch anderes übrig? Also raus aus dem Kleid, rein in meine Klamotten und wir verabschieden uns.

Es ist inzwischen 12:20Uhr, wir waren also knapp eine halbe Stunde im ersten Geschäft. Jetzt erstmal Mittagessen, so eine Brautkleidschau ist schon ganz schön anstrengend für alle Beteiligten!

… den Termin im zweiten Geschäft gibt es in einigen Tagen in einem zweiten Beitrag zum Thema Mission BK!
In diesem Sinne,
Prost,

die Ruhrpottperle!

P.S.: Falls jemand wissen möchte, wie die Geschäfte heißen, in denen ich war oder Fragen zu den Herstellern der Kleider oder Accessoires hat, der möge sich melden und eine E-Mail-Adresse hinterlassen! 🙂